St.-Urban-Kirche Dedenhausen

Adresse

Unter den Eichen 9
31311 Uetze

Beschreibung

Die St.-Urban-Kirche wurde 1700–1703 an Stelle einer älteren baufälligen Kirche in Fachwerkbauweise erbaut. Erste Pläne stammten von dem Celler Hofarchitekten Woltershausen. In der Kirche hat es mehrfach Restaurierungen gegeben, die das Gesamtbild der Kirche verändert haben. 1902 wurde die Decke erneuert und es wurden auch weitere Umbauten vorgenommen. 1956 wurde die bis dahin im Altarraum hinter der Kanzel befindliche Orgel auf die Empore gesetzt. Die Kanzel rückte um eine Fensterlänge in Richtung Altar. Die Decke wurde weiß überstrichen. Das Muster der Priechenwände wurde freigelgt. 1974 wurde der Innenraum grundlegend neu gestaltet: der alte Fußboden wurde durch Fliesen ersetzt, der Taufstein wurde von der Südseite auf die Nordseite des Altarraumes versetzt. Die alten Bänke wurden entfernt, dafür Holzstühle angeschafft. Auch der nicht mehr benötigte Ofen wurde entfernt. 1998 bis 2000 wurde die Kirche innen und außen umfassend restauriert. Sie wurde wieder mit Kirchenbänken versehen, die alte Deckenbemalung wurde freigelegt. Der Glockenturm wurde 1951 angebaut, bis dahin besaß die Kirche einen Dachreiter auf dem Westende des Daches, in dem ursprünglich auch mal die Glocken hingen. 1838 wurden sie in einen neu errichteten Holzturm neben der Kirche umgehängt, dessen Entwurf von dem damaligen Konsistorialbaumeister Friedrich August Ludwig Hellner stammte. Die Verkleidung ist aus Pappelholz. Man betritt die Kirche durch die Nordseite. Die Eingangstür ist noch aus alten Eichenbohlen zusammengefügt, sie dürfte, wie auch die Tür im Westen, aus der Bauzeit stammen. Eine Besonderheit ist der Taufstein aus Sandstein vom Anfang des 14. Jahrhunderts. Er hat früher einmal an anderer Stelle der Kirche gestanden. Ein Deckel ist nicht mehr vorhanden, im Gestein ist noch die Scharte zu erkennen, an der er befestigt war, sie ist mit Kunststein ausgegossen. Die heutige silberne Taufschale wurde 1910 von dem Pastor Vulmahn gestiftet. Den Innenraum dominiert der im „Bauernbarock" gestaltete Altar, der vermutlich 1690 entstanden ist. Über dem Altartisch befindet sich eine von sechs gedrehten Säulen flankierte Bilderwand mit drei Bildern: Hinter der Altarplatte in der Predella das letzte Abendmahl, als Einladung zur Teilnahme an Jesu Gemeinschaft (Gründonnerstag), darüber Jesus im Garten Gethsemane, als Einladung zum Gebet (Karfreitag), und an der Spitze der auferstandene Christus mit der Siegesfahne (Ostern). Die Soldaten tragen übrigens habsburger Tirolerhüte. Ein Stück Zeitkritik. Im gleichen Stil und wohl auch aus gleicher Zeit ist die eicherne Kanzel an der Südseite des Altarraumes gehalten. Vier geschnitzte Evangelistenfiguren zieren die Brüstung (Matthäus mit Mensch, Markus mit Löwe, Lukas mit Stier, Johannes mit Engel). Am Schalldeckel ist eine Taube abgebildet, als Symbol des Heiligen Geistes. Am Rand: „Wenn ihr heute des Herrn Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht“ (Hebr. 4,7). Die Kanzel wurde 2007 restauriert. Im Norden, im Westen und ein kurzes Stück auch im Süden der Kirche befindet sich eine umlaufende Empore. Der Nordteil ist einmal erweitert worden, dies ist an der Brüstung noch erkennbar. Auf der Westempore steht die einmanualige Orgel von 1968. Sie ist als Positiv in der Emporenbrüstung ausgeführt, nur die Pedalpfeifen befinden sich in einem eigenen Gehäuse an der Westwand. Sie hat sechs Register im Manual und zwei Register im Pedal. Die Pedalregister und zwei Register des Manuals stammen noch aus der vorherigen Orgel. Gebaut hat sie Friedrich Weißenborn aus Braunschweig. Bei der letzten Restaurierung wurde auch die ornamentale Bemalung der gewölbten Holzdecke aus dem Jahr 1902 freigelegt, die lange Jahre grau überstrichen war. Ein Brett der alten 1902 entfernten Kirchendecke mit einem Engelkopf ist heute im Turm aufbewahrt. Im Kirchenschiff hängen zwei Kronleuchter, die um 1900 hergestellt wurden, sie wurden schon vor 1955 elektrifiziert. Gegenüber dem Eingang hängt ein Lutherportrait von Carl Runge, ca. 1900 entstanden. Im Altarraum hängt ein auf Leinwand gemaltes Bild des auferstandenen Christus, ebenfalls von Carl Runge. Es hat vor 1955 den Mittelteil der Altarwand gebildet, es wurde 2013 restauriert. Hinter dem Altar ist auch eine kleine Sakristeikammer für den Pastor. Die Bauweise lässt darauf schließen, dass sie auch zur im 18. Jahrhundert noch üblichen Einzelbeichte genutzt werden konnte. Im Turm hängen zwei Glocken. Die ältere, mit dem Ton des‘‘, wurde 1921 bei Radler in Hildesheim gegossen. Die zweite, mit dem Ton b‘, wurde 2011 von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen. Die alte schadhafte Stahlgussglocke von 1950 wurde 2012 auf dem Friedhof aufgestellt.

Öffnungszeiten

Sonnabends, ca. 10 Uhr bis 18 Uhr

Gebäude

Erbauungsjahr
1703
Kircheneigenschaften
  • Wir bieten auf Nachfrage Führungen an
  • Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt
  • Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer
  • Wir sind auf behinderte Menschen eingestellt
Kirchenkontext
  • Gemeindekirche